EMMA - Ein multi- und intermodales Erreichbarkeitsmodell für Arbeitsstandorte
Stadt München
Fährt man morgens mit dem Auto in die Arbeit, ist es sehr wahrscheinlich, dass man alle weiteren Wege des Tages ebenfalls im Pkw zurücklegt. Arbeitet man nun an einem Standort, der nur mit dem Auto schnell und komfortabel erreichbar ist, wird zwangsweise das gesamte Mobilitätsverhalten davon dominiert. Ziel moderner Standortentwicklung in Metropolregionen sollte es daher sein, dass rein autoabhängige Arbeitsstandorte vermieden werden, um diesen „Lock-in“ Effekt zu verhindern und sich die Beschäftigten am Standort für verschiedene Verkehrsmittel – je nach individueller Eignung und Präferenz – entscheiden können. In EMMA, unserem DFG-geförderten Projekt (2019 – 2021), wird die Perspektive der Unternehmensstandorte eingenommen und die multimodale Erreichbarkeit von Arbeitskräften aus Arbeitsstandortsicht modelliert – das heißt, wir berechnen vereinfacht gesagt wie viele Menschen innerhalb gewisser Zeitbeschränkungen (z.B. 30 Minuten) mit verschiedenen Verkehrsmitteln (ÖPNV, Pkw, Fahrrad, sowie Kombinationen davon wie Bike+Ride) diesen Standort erreichen können. Dabei geht es uns bewusst nicht um die tatsächlichen Beschäftigte, sondern wir verwenden die erreichbare Bevölkerung als einen Indikator dafür, wie gut der Standort erreichbar ist. Dahinter steht das Prinzip der „Erreichbarkeitsplanung“, welches zunehmend die rein mobilitätsbasierte Planung ablöst. Es geht dabei darum, dass das Wechselspiel aus Siedlungsstruktur und Verkehrssystem so optimiert wird, damit eine Vielzahl von möglichen Zielen (z.B. Supermärkte, Ärztinnen, Schulen, Restaurants, …) für möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erreichbar ist, anstatt nur Reisezeiten zwischen (potenziell bedeutungslosen) Zielen zu verbessern.
Features
Digitalisierung
Vernetzung
Infrastruktur
Bike & Ride
Ziel des Projektes
Ziel des Projekts ist die Entwicklung und exemplarische Anwendung eines Open Source Erreichbarkeitsmodells für Arbeitsstandorte in der EMM, mit dem sich sowohl die gesamte Region einem Scan unterziehen lässt (auf Gitterzellenebene) als auch konkrete Aussagen und Szenarien für einzelne Standorte entwickeln lassen.
Zweck des Projektes
Zweck von EMMA ist es, einen Beitrag zur besseren Planung von Arbeitsstandorten im Sinne von guter multimodaler und intermodaler Erreichbarkeit zu schaffen, damit rein autoabhängige Standorte vermieden werden und eine Grundlage für nachhaltige Mobilität der arbeitenden Bevölkerung geschaffen wird.
Kontakt
Technische Universität München - Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung
Arcisstraße 21
80333 München